Hochspringen ist eine Gewohnheit unserer Hunde, die nicht überall Begeisterung auslöst.
Unsere kleineren Rassen oder Welpen: jöö wie herzig… sind da speziell betroffen. Das Hochspringen ist eine typische hundeartige Begrüssung: Hunde wollen ihren Kopf zur Begrüssung möglichst nah an unserem Kopf haben. Wir können dem Hund hie und da eine Freude machen, indem wir uns hinkauern und uns von Gesicht zu Gesicht begrüssen lassen. Ich habe allen unseren Hunden erlaubt, meine Ohren zu „knabbern“ - und sie lieben dies heiss. Dafür haben wir von Anfang an auch „alle Vier am Boden“ trainiert. Dies gilt bei uns und auch bei allen unseren Freunden und Bekannten.
Die beste Taktik
alle Vier am Boden belohnen - und dabei die Leckeren auf den Boden werfen. Und dies immer wiederholen.
Und trainieren
der kleine oder grössere Hund springt an mir oder anderen Leuten hoch
warten… bis der Hund von alleine wieder alle vier Pfoten auf dem Boden hat - Leckerchen auf dem Boden
der Hund wird wieder hochspringen - warten…bis alle vier Pfoten wieder auf dem Boden sind
mindestens 10 Mal wiederholen
dann darf auch geklickt werden, wenn die vier Pfoten am Boden sind, und die Leckerchen werden wieder auf den Boden geworfen
Nach kurzer Zeit merkt der Hund: wenn ich unten stehen bleibe – gibt es einen Click und eine Belohnung
Ganz clevere Hündchen setzen sich auch in Erwartung des nächsten Clicks und Belohnung sogar hin ;) Ohne Kommando !
Was soll der Hundebesitzer tun ?
ruhig stehen bleiben
atmen !
sich Zeit lassen
lockere Haltung
nicht mit dem Leckerchenbeutel rascheln
kein Befehl
kein Nein
kein Pfui
kein Knie gegen den Hund hochhalten
den Hund nicht anfassen, herunterziehen oder ähnliches
kein böser Blick
dies an verschiedenen Orten verlangen – zuerst zuhause, auf dem Spaziergang, bei Begegnungen mit jemandem, etc.
Kein Sitz verlangen (das bekommt man manchmal sogar geschenkt)
Die Leckerchen nicht aus der Hand geben, weil dies die Hunde meist motiviert, wieder hochzuspringen.
>>> sobald der Hund seine vier Pfoten auf dem Boden hat: clicken und belohnen
Warum springen die Hunde immer hoch ?
Weil sie dafür belohnt werden !
Warum hören sie nicht damit auf ?
Weil sie immer wieder bestätigt werden (auch wenn wir dies „abstellen“ möchten).
Aufmerksamkeit ist eine tolle Bestätigung, z.B. „nein“, „pfui“, anschauen, irgendein Befehl… und so wiederholt der Hund das Hochspringen immer wieder, immer wieder.
Auch im Alltag – und immer wieder...
Bei Begegnungen sollte nur der Hundebesitzer seinen Hund immer wieder bestätigen, wenn er alle vier Pfoten am Boden hat - damit dies zu einer guten Gewohnheit wird. Andere Leute sollen den Hund möglichst nicht beachten, nicht mit ihm sprechen, er muss auch nicht speziell begrüsst oder von ihnen mit einem Leckerchen belohnt werden. Schliesslich möchten SIE sich ja mit Ihren Bekannten unterhalten
Im Jahr 1993/1994 habe ich das Clicker Training in die Schweiz und nach Europa gebracht.
Ich kenne bis heute keine wirkungsvollere Methode, um mit den verschiedensten Tierarten und auch Menschen zu arbeiten.
Das Clicker Training ist Kommunikation zwischen Mensch und Tier und orientiert sich am Lernen durch Erfolg. Das Training mit Clicker und Belohnung ist für Tiere und Menschen jeden Alters geeignet und verhilft zu einer klaren, gegenseitigen Kommunikation.
Das Training mit Marker (Clicker) und Belohnung hat in der Zwischenzeit eine grosse Verbreitung in der Schweiz, in den umliegenden Ländern und in vielen Sparten der Beschäftigung und Training von verschiedenen Tierarten gefunden.
Ein Ausdruck von Karen Pryor hat mich vor allem überzeugt: "Man kann einen Delphin nicht an der Leine zerren. Es muss sich für den Delphin (und jedes Tier) lohnen, mit Dir zusammenzuarbeiten."
Das Clickertraining eignet sich nicht nur für Hunde, sondern auch für verschiedene Spezies (Katzen, Pferde, Papageien, ja sogar Fische (Karen Pryor) oder Schmetterlinge (Ken Ramirez). Das Clickertraining wird erfolgreich in vielen Zoos, Aquarien, für die Ausbildung von Filmtieren, für Assistenz- und auch Blindenführhunde eingesetzt.
Der Ursprung des Training mit dem Clicker und Belohnung basiert auf den Arbeiten von Thorndike, Pawlow und Skinner aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Keller Breland, und später Bob und Marian Bailey haben mit ihrer Arbeit das Training mit operanter Konditionierung für viele Trainer weltweit verbreitet http://behaviormatters.com/bob-bailey.Karen Pryor hat in den 80er Jahren das Clickertraining mit ihrem Buch "Don't shoot the dog" populär gemacht.
Unter einem geführten Lernspaziergang verstehe ich einen Spaziergang auf normalen Wegen. Alle Hunde werden an der Leine geführt. Dadurch bekommt Ihr Hund Gelegenheit, seine sozialen Fähigkeiten einzuüben und zu lernen, wie man sich auch an der Leine in unserer Umwelt bewegt. Dies ersetzt kein Training, hilft aber den Hunden, positive Erfahrungen zu sammeln und so ihre Unsicherheit, Aufregung oder Aggression langsam abzubauen.
Selbstverständlich trainieren wir mit positiver Bestärkung, also mit Marker und Belohnung und ohne aversive Korrektur.
Privatlektionen bei Ihnen zuhause, in Ihrer Umgebung
Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten
Bitte melden Sie sich möglichst rasch, wenn Ihr Hund ein Verhalten zeigt, das Ihnen Probleme macht. Je schneller wir das Problem anschauen können, desto schneller ist eine Verbesserung möglich.