Man kann „Ruhig Sein“ wirklich clicken und belohnen !
Wichtig sind ein Plan UND das richtige Timing. Und die Entscheidung: was will ich ? positiv formuliert !
Zum Beispiel: «ICH will das „Ruhig Sein“ bestätigen»
Der Hund bellt >>> keine Reaktion - kein böses Anschauen - kein „sei jetzt still“ oder ähnliches
Der Hund ist ruhig (auch wenn nur ganz kurz) : >>> belohnen - ein paar Leckeren auf den Boden werfen - oder auch Click und Belohnung
Wahrscheinlich wird der Hund gleich wieder bellen: > Der Hund bellt > Der Hund ist ruhig: 3-5 Sekunden (innerlich zählen 21, 22, 23) warten, Leckerchen auf den Boden werfen oder clicken (bestätigen) und belohnen (Leckerchen) > Dauer variieren, also nicht immer nur verlängern, einmal kürzer, einmal länger etc. für Hund überraschend.
Und später wird der Hund immer mal wieder für das „Ruhig Sein“ belohnt
Achtung vor Verhaltensketten
Es gibt Hunde, die schnell begreifen „wenn ich belle, gibt es Leckerchen“, und nach den Leckerchen gleich wieder weiter bellen. Deshalb die Sekundenpause.
Bellen ist selbstverstärkend (fühlt sich so gut an). Hunde können beim Bellen nicht mehr „denken“ oder „hören“, und sie hören mit dem Bellen nicht mehr auf.
Also
Das Bellen möglichst rasch „abstellen“, z.B. den Hund aus dem Garten zurückrufen, >>> Click und Belohnung für das „Herkommen“.
Wichtig
Nicht mit dem Hund sprechen ! Kein „Sei mal still !“ oder „ruhig !“ Das kann für den Hund auch Aufmerksamkeit = eine Bestätigung sein. Oder sogar: Meine Besitzerin „bellt“, also belle ich mit ;))
Hochspringen ist eine Gewohnheit unserer Hunde, die nicht überall Begeisterung auslöst.
Unsere kleineren Rassen oder Welpen: jöö wie herzig… sind da speziell betroffen. Das Hochspringen ist eine typische hundeartige Begrüssung: Hunde wollen ihren Kopf zur Begrüssung möglichst nah an unserem Kopf haben. Wir können dem Hund hie und da eine Freude machen, indem wir uns hinkauern und uns von Gesicht zu Gesicht begrüssen lassen. Ich habe allen unseren Hunden erlaubt, meine Ohren zu „knabbern“ - und sie lieben dies heiss. Dafür haben wir von Anfang an auch „alle Vier am Boden“ trainiert. Dies gilt bei uns und auch bei allen unseren Freunden und Bekannten.
Die beste Taktik
alle Vier am Boden belohnen - und dabei die Leckeren auf den Boden werfen. Und dies immer wiederholen.
Und trainieren
der kleine oder grössere Hund springt an mir oder anderen Leuten hoch
warten… bis der Hund von alleine wieder alle vier Pfoten auf dem Boden hat - Leckerchen auf dem Boden
der Hund wird wieder hochspringen - warten…bis alle vier Pfoten wieder auf dem Boden sind
mindestens 10 Mal wiederholen
dann darf auch geklickt werden, wenn die vier Pfoten am Boden sind, und die Leckerchen werden wieder auf den Boden geworfen
Nach kurzer Zeit merkt der Hund: wenn ich unten stehen bleibe – gibt es einen Click und eine Belohnung
Ganz clevere Hündchen setzen sich auch in Erwartung des nächsten Clicks und Belohnung sogar hin ;) Ohne Kommando !
Was soll der Hundebesitzer tun ?
ruhig stehen bleiben
atmen !
sich Zeit lassen
lockere Haltung
nicht mit dem Leckerchenbeutel rascheln
kein Befehl
kein Nein
kein Pfui
kein Knie gegen den Hund hochhalten
den Hund nicht anfassen, herunterziehen oder ähnliches
kein böser Blick
dies an verschiedenen Orten verlangen – zuerst zuhause, auf dem Spaziergang, bei Begegnungen mit jemandem, etc.
Kein Sitz verlangen (das bekommt man manchmal sogar geschenkt)
Die Leckerchen nicht aus der Hand geben, weil dies die Hunde meist motiviert, wieder hochzuspringen.
>>> sobald der Hund seine vier Pfoten auf dem Boden hat: clicken und belohnen
Warum springen die Hunde immer hoch ?
Weil sie dafür belohnt werden !
Warum hören sie nicht damit auf ?
Weil sie immer wieder bestätigt werden (auch wenn wir dies „abstellen“ möchten).
Aufmerksamkeit ist eine tolle Bestätigung, z.B. „nein“, „pfui“, anschauen, irgendein Befehl… und so wiederholt der Hund das Hochspringen immer wieder, immer wieder.
Auch im Alltag – und immer wieder...
Bei Begegnungen sollte nur der Hundebesitzer seinen Hund immer wieder bestätigen, wenn er alle vier Pfoten am Boden hat - damit dies zu einer guten Gewohnheit wird. Andere Leute sollen den Hund möglichst nicht beachten, nicht mit ihm sprechen, er muss auch nicht speziell begrüsst oder von ihnen mit einem Leckerchen belohnt werden. Schliesslich möchten SIE sich ja mit Ihren Bekannten unterhalten
Der Hund soll einen Gegenstand ins Maul nehmen "wollen" und mir diesen auch in die Hand geben
Ich setze mich bequem auf einen Stuhl vor mir auf dem Boden eine Kartonschachtel
ich lege einen Lieblingsgegenstand in die Schachtel (ich kann dem Hund diesen auch zeigen)
KEIN SIGNAL, KEIN BEFEHL - einfach abwarten, was der Hund macht
der Hund kommt und steckt die Nase in die Schachtel > click und Belohnung für "Nase in die Schachtel"
der Hund berührt den Gegenstand mit der Schnauze: > click und Belohnung für "Nase an den Gegenstand"
der Hund nimmt den Gegenstand in die Schnauze: > click und Belohnung für "Gegenstand IN der Schnauze" (der Hund lässt in der Folge den Gegenstand fall)
der Hund nimmt den Gegenstand und hält ihn > click und Belohnung für "Gegenstand halten" (es macht nichts, wenn der Gegenstand dann in die Schachtel fällt)
der Hund nimmt den Gegenstand und hält ihn – Sie halten ihre Hand unter den Gegenstand - > click und Belohnung für "Halten" > "danke" für "Gegenstand in die Hand"
mit verschiedenen Gegenständen üben
Zwischenschritt Nr. 1
Der Hund sitzt
Ich lege den Gegenstand zwischen den Hund und mir
Ich rufe den Hund zu mir – dabei soll er den Gegenstand aufnehmen und mir bringen
Zwischenschritt 2
Als Zwischenschritt kann ich den Gegenstand auch hinlegen – zuerst in kurzer Distanz – dann immer weiter
WICHTIG: in diesen ersten Phasen
und auch später, wenn es Probleme mit dem Apportieren gibt: KEIN Kommande - den Gegenstand nicht werfen
Für den Hundesport
Der Hund sitzt in der Grundstellung neben mir.
Ich werfe den Gegenstand
Der Hund bleibt neben mir sitzen, bis zum Signal „apport“
Der Hund geht nach vorne
Aufnehmen
Halten
tragen
Zurückkommen
Vorsitzen
Gegenstand halten bis Kommando aus
Gegenstand in die Hand geben
Sitzen bleiben, bis Signal „Frei“ oder etwas anderes
Für Notfälle – der Griff ins Geschirr oder Halsband
Sie möchten sich auf kritische Situationen vorbereiten: trainieren Sie den Griff ans Geschirr oder Halsband Ihres Hundes !
Vorbereitung
Ihr Hund lässt sich ohne weiteres das Halsband oder das Geschirr anziehen (sonst müssen Sie das zuerst trainieren).
Sie legen Clicker und viiiele Leckerchen bereit.
Sie entscheiden sich, mit welcher Seite Sie zuerst beginnen wollen (wo z.B. Ihr Hund normalerweise mit Ihnen geht).
Die Übung
1. Schritt
– Ihr Hund steht neben Ihnen oder besser: Sie stellen sich neben Ihren Hund, rechts oder links). Kein Befehl oder Signal !
– Ihre Hand geht in Richtung des Geschirrs oder Halsband.
– Click für Hand zum Geschirr oder Halsband und Belohnung. .
– Die Belohnung folgt nach dem Click, erst nachdem Sie das Leckerchen hervorgeholt haben (also kein Locken mit dem Leckerchen) – direkt vor das Maul Ihres Hundes.
2. Schritt
Sie berühren das Halsband oder das Geschirr leicht.
– Click für das Berühren und gefolgt von der Belohnung
– 3 bis 5 Mal wiederholen, ohne dass der Hund reagieren muss (sonst zurück zu Schritt 1).
3. Schritt
– Sie fassen von hinten ins Geschirr oder ins Halsband ohne festzuhalten. Handrücken gegen den Hund.
– Click für das Hineinfassen und gefolgt von der Belohnung
Vorsicht: Vermeiden Sie es, das Geschirr auf dem Rücken des Hundes hochzuheben: Hunde mögen das gar nicht; sie sind der Wirbelsäule entlang empfindlich und schätzen auch den Zug rund um den Brustkorb gar nicht.
4. Schritt
– Sie halten das Geschirr oder das Halsband von hinten fest
– Click für das Halten und gefolgt von der Belohnung
5. Schritt
– Sie führen ein Signal für das Halten ein, z.B. «Geschirr», «Halsband»
>>> Ihr Signal «Geschirr» – Sie fassen ins Geschirr – halten etwas fest – Click - und die Belohnung folgt
6. Schritt
Sie laden Ihren Hund ein, sich mit Ihnen wegzudrehen:
• Griff ins Geschirr (oder Halsband) auf der linken oder rechten Seite.
• Wenn Ihr Hund links steht, geben Sie das Signal «komm mit mir» und bewegen Sie gleichzeitig Ihr linkes Bein etwas nach vorne. Ihr Hund wird Ihnen folgen. Click für Bewegung nach vorne. Das Leckerchen können Sie mit der rechten Hand zur Hundeschnauze führen.
• Versuchen Sie, die Distanz zu vergrössern.
• Wenn das klappt, können Sie auch eine 180 Grad Drehung einführen (z.B. weg vom anderen Hund).
Empfehlung
Gehen Sie erst einen Schritt weiter, wenn der vorherige Schritt ein paar Mal geklappt hat.
Wenn nicht, gehen Sie einen Schritt zurück und steigern wieder langsam die Schwierigkeit.
Üben Sie zuerst zu Hause, dann im Garten, dann im Wald (ohne Ablenkung) – und erst dann mit Ablenkungen auf der Strasse, bei Verkehr, bei Begegnungen mit Menschen oder anderen Hunden.
Üben Sie den Griff ins Geschirr und/oder Halsband auf jeder Seite, damit Sie ihn im Notfall auch wirklich anwenden können.
Wie geht das ? Ihr Gewicht beträgt 60 kg, das Gewicht Ihres Hundes = 35 kg...
Berechnungsformel
Um die Kraft deines Hundes am Ende der Leine zu berechnen, habe ich die entsprechende Formel herausgesucht.
Zur Berechnung der Kraft, wurden 3 Geschwindigkeiten gewählt 7 km/h – Schrittgeschwindigkeit (Dauerzug) 10 km/h – Trabgeschwindigkeit 20 km/h – in die Leine rennen
Die Geschwindigkeit km/h wird in einen Faktor umgerechnet. Faktor = Meter : Sekunde Beispiel: für 10 km/h: 10 000 m : 3600 s = Faktor ~2,8 Bsp. für 20 km/h: 20 000 m : 3600 s = Faktor 5,5
Der Faktor muss mit dem Körpergewicht multipliziert werden. Beispiel: Für einen 20 Kg Hund bei 10 km/h 20 kg x 2,8 = 56 kg Ein 20 kg Hund, der mit 10 km/h (ca. Trabgeschwindigkeit) ins Ende der Leine läuft, bewirkt eine Zugkraft von 56 kg. Im Galopp (20km/h) muss ein Mensch dann 110 kg stoppen können. Im Dauerzug erreicht der 20 kg Hund immerhin 39 kg. Ein Labrador, der ca. 35 kg schwer ist, kommt somit im Dauerzug auf eine Zugkraft von 68 kg. Im Galopp auf eine Zugkraft von 192,5 kg, die dann auch für Mensch und Hund gefährlich werden kann.
Die Probleme und Gefahren
IHR Gewicht, Alter, Fitness, Ihre Reaktionsfähigkeit
Rasse, Grösse, Gewicht des Hundes - Instinktverhalten des Hundes (Jagd- und Beuteverhalten) - Training - Reaktion auf ein erlerntes Signal
Das Gewicht, Der Druck auf den Hals, den Brustkorb des Hundes - Ihre Gelenke
Bremswirkung/Druck auf das Halsband oder das Geschirr ?
Energie, die gestoppt wird. Zum Beispiel: Der Hund prescht los, wegen Katze, anderem Hund, Wild – von 0 auf 25 km/h.
Vorbeugen, trainieren und Unterstützung suchen Sehr zu empfehlen:
Der Hund soll lernen, anständig an der Leine zu gehen
Das Stehen bleiben muss trainieret werden – auch in schwierigen Situationen und unter Ablenkung
Ein sicherer Rückruf trainieren
Unterstützung und Vorbeugung für Ihre Sicherheit und Schonung Ihrer Gelenke sowie Hals und Brust Ihres Hundes
Gut sitzendes Halsband und / oder Geschirr
Schleppleine (mind. 5 Meter Länge
Mit Ruckdämpfung fürFür Notfälle, grosse, kräftige Hunde
Vorausschauen, die Situation einschätzen und vorbereitet sein
Den Hund in verschiedenen Situationen trainieren.
Dem Hund Zeit lassen, um sich umzuorientieren
Sichere Distanz zu Menschen, Hunden, etc.
Der Hund läuft an der ihm zugewiesene Seite, entweder immer rechts oder immer links.
Möchte ein Hund die Seite wechseln, dann nur, wenn es ihm (mit einem zuvor erlernten Signal) erlaubt wird)
Bei Hundebegegnungen, Velos, Autos, Pferden, Traktoren etc. soll der Hund auf die sichere Seite wechseln
Bogen laufen – aus dem Weg gehen und warten, bis die «Gefahr» vorbei ist.
Wenn der Hund Angst hat oder bei Tendenz zu Reaktionen : in sicherer Entfernung stehen bleiben.
Den Hund für ruhiges Stehen belohnen
Keinen Hundekontakt (auch Menschen-Kontakt) an der Leine. Nur, wenn vorher trainiert und nach Absprache mit dem anderen Besitzer.
Vor Begrüssungen ein SITZ, STEH oder PLATZ verlangen (sollte vorher trainiert werden und auch in schwierigeren Situationen klappen.
Der Hundeführer sollte vor kritischen Situationen rechtzeitig und ohne Zögern die Richtung wechseln
Bei Reizen, Gefahren, zu erwartende Reaktion des Hundes sollte der Richtungswechsel angekündigt werden (z.B. KEHREN
Vermeiden Sie, den Hund nicht dauernd anzuschauen, zu bedrohen oder gar zu bestrafen
Desensibilisierung-Training
Desensibilisierung ist eine Methode, um die negative Reaktion eines Organismus auf eine Substanz oder einen Reiz zu verringern oder zu beseitigen. Desensibilisierung bedeutet, dass der Hund lernt, dass «gefährliche» Dinge mit guten Erfahrungen verknüpft sind. Den Hund sollte langsam an verschiedene Leute, Fahrzeuge, Geräusche gewöhnt werden. Beginnen Sie mit genügend Abstand zu den "gefährlichen" Dingen !
Gegenkonditionierung
Gegenkonditionierung bedeutet, dass der Hund ein Verhalten lernt, welches mit dem Auslöser inkompatibel ist, z.B. ein SITZ anstatt an Menschen HOCHSPRINGEN Mit dem Hund sollte ein alternatives Verhalten trainiert werden: den Hundeführer anschauen, Handtarget, Sitzen statt Vorpreschen, einen Gegenstand halten Beachtet der Hund seinen Halter bzw. er schaut ihn an, wird dieser unverzüglich belohnt, gern auch mittels einem Spiel.