Tipps für das Training

Kinder und Hunde

Vorsicht! Vorsicht! Vorsicht!

diese Empfehlungen dürfen gerne mit Angabe der Autorin Doris Vaterlaus geteilt werden

Was gibt es Schöneres als Kinder und Hunde gemeinsam aufwachsen zu sehen. Beide lernen voneinander. Kinder erfahren eine schöne Freunschaft gegenüber einem anderen Lebenswese, lernen aber auch Respekt und Verantwortung. Es liegt an den Eltern und Betreuungspersonen, auf diesem Weg einige wichtige Punkte zu beachten.

Es gibt viele Studien über Unfälle mit Kleinkindern. Und gross aufgemachte Storys im Blick oder in der Bildzeitung und viele tragische Vorfälle bei Kinderärzten.

Viele Punkte aus eigener Erfahrung oder mir bekannten tragischen Fällen

  1. Ein grosses Thema ist Angst und Unsicherheit (der Hunde) vor dem unbekannten Wesen Kind.
  2. Ressourcenverteidigung: Der Hund „hütet“ und verteidigt seine Spielsachen.
  3. Das Kleinkind wird vom Hund wie ein Welpe eingeschätzt - und „muss“ vom älteren Hund „korrigiert“ werden!!!
  4. Vorsicht bei Krabbelkindern! Kinder unter etwa zwei Jahren verstehen noch nicht, dass sie Hunde nicht berühren, an den Ohren ziehen, ins Maul, in die Augen fassen sollen.
  5. Der Hund will dem Hund sein Weggli, Spielzeug wegnehmen.
  6. Das Kind will dem Hund ein Leckerchen (oder sein Weggli) oder sein Spielzeug „schenken“ - oder den Hund „erziehen“ wie es die Eltern machen …
  7. Das Kind schreit, weil es z.B. hingefallen ist. Der Hund will „helfen“ - mit seinen Zähnen.
  8. Schreiende Kinder sind für Hunde häufig „der Horror“, machen Angst, sind für den Hund nicht einschätzbar.
  9. Der Hund erschrickt, weil das Kind etwas Unerwartetes macht.
  10. Vorsicht bei etwa 4jährigen Kindern: sie wollen testen, wie weit sie gehen „dürfen“ - und der Hund zeigt seine Grenzen (mit den Zähnen).
  11. Vorsicht bei Buben um ca. 8 Jahre: sie wollen den „starken“ Mann spielen und zappeln und schreien gerne herum.
  12. Kinder werden von Hunden erst als Autorität akzeptiert, wenn sie etwa 12 bis 15 Jahre alt sind - also Hunde NIE alleine mit kleinen Kindern spazieren lassen.
  13. Maulkorb-Training für alle Hunde im Haushalt! Bei Zwischenfällen gibt es vielleicht eine Beule - aber keine Löcher.
  14. Hunde brauchen viel Ruhe und einen geschützten Rückzugsort.

Vielleicht gibt es noch mehr „Vorsichts-Punkte" …  Sie dürfen mir diese gerne mitteilen, so dass diese Liste ergänzt werden kann.

Hunde sind keine Plüschtiere

Alle Hunde (auch ein Chihuahua) haben Zähne. Kinder müssen lernen, bei allen Hunden Vorsicht walten zu lassen. Bei fremden Hunden draussen, aber vor allem auch Respekt im eigenen Haushalt und vor dem eigenen Hund.

Wichtig:

  • Warnsignale der Hunde beachten: wie den Kopf wegdrehen, weglaufen, Lefzen und Zähne zeigen, knurren, etc. als nächste Stufe folgt dann Schnappen und als nächste Konsequenz BEISSEN !!! Es gibt eine gute kostengünstige App für das Handy: https://www.dogdecoder.com.
  • Den Hund darf für sein Verhalten nicht bestraft werden, sondern man soll ihn schützen und ihn in einen geschützten Raum bringen!!! Kinder und Hunde sollten unter Aufsicht bleiben. Wenn das nicht möglich ist – auch bei nur kurzer Abwesenheit – gibt es Kindergitter, Hundeboxen oder eine sicher geschlossene Tür.

Haftungsfrage

  • Der Hund ist nie schuld!!! Der Mensch hat die Verantwortung für die Hunde und Kinder in seiner Obhut - egal ob im Haus oder auf dem Spaziergang.
  • Wenn etwas passiert:
    der Arzt MUSS eine Anzeige machen!
    Folgen: eine Busse wegen nicht Beaufsichtigen des Hundes. Der Hund wird von einem Verhaltenstierarztes überprüft. Vom Veterinäramt wird sofort Maulkorb und Leinenzwang verordnet. Die Hundehalter müssen mit einem solchen Hund in einen Erziehungskurs von bis zu 10 Lektionen!!! Im schlimmsten Fall folgt die Umplatzierung oder Einschläfern.
  • Jeder Hund der aus Unachtsamkeit oder Angst oder Nichtwissen eingeschläfert wurde, tut mit immer noch leid.

© 2019 Doris Vaterlaus, Clicker Training in der Schweiz